Seit einiger Zeit lässt sich eine Konjunktur der Utopie diagnostizieren. Im Zusammenhang mit der Imagination neuer befreiter Welten steht utopisches Denken für den Bruch mit dem bloß Gegebenen. Doch was meint utopisches Denken genau, und in welcher Form hat es auf den Feldern von Kunst und Design Konjunktur?
In Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Ansätzen und historischen Formen der Utopiekritik zielt das Seminar auf ein besseres Verständnis dessen, was es heute heißt, utopische Welten zu imaginieren. Indem wir konkrete Beispiele diskutieren, nimmt das Seminar zugleich Aspekte der Politischen Theorie, der philosophischen Ästhetik, der Theorie der Avantgarde sowie der Designtheorie in den Blick. Wo liegen die Grenzen der Utopie, und welche Alternativen bestehen? Geht es um kleine autonome Kommunen jenseits von Staat und Konsum, um mikrotopische Welten im Hier und Jetzt, oder um die modellhafte Gestaltung für eine zukünftige Zeit? Im Seminar betrachten wir Beispiele der künstlerischen Neoavantgarden, der politischen Kunst, der vom Situationismus geprägten Exodusbewegungen sowie der gegenwärtigen Designpraxis, etwa des Social Design und des Speculative Design.
Die Veranstaltung findet an Blockterminen im Dezember und Januar jeweils wöchentlich statt und ist offen für alle Interessierten.