Die Gegenwart der Gegenwartskunst wird heute durch Großveranstaltungen wie Biennalen, aber auch die Documenta und die Manifesta definiert. Ausstellungen tragen maßgeblich dazu bei, die gesellschaftliche Gegenwart begreifbar zu machen und ins Bild zu setzen. Dabei zeichnet sich ein Funktionswandel der Kunstausstellung insgesamt ab: Diese steht heute nicht mehr allein für die Präsentation von Kunstwerken, sondern auch für die Vermittlung von Kultur, Theorie und Weltbildern. Zugleich schreiben Großausstellungen die Relevanz der Kunst der Gegenwart fest. Ausgehend von dem Befund, dass zeitgenössische Kunstausstellungen die visuelle Kultur der Gegenwart maßgeblich prägen, blickt das Seminar auf kanonische Ausstellungen nach 1989 und zeichnet eine zeitgenössische Ausstellungsgeschichte anhand von Schwerpunktthemen wie Postkolonialismus, Postsozialismus und Globalisierung nach.
 
Eine Literaturliste wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. Zur Einführung empfohlen:
 
Hans Belting, “From World Art to Global Art. View on a New Panorama“, in: Hans Belting, Andrea Buddensieg, Peter Weibel (Hg.), The Global Contemporary and the Rise of New Art Worlds, Cambridge 2013, S. 178–185.
 
Okwui Enwezor, „Die Black Box“, in: Documenta (Hg), Documenta 11_Plattform 5, Ostfildern 2002, S. 42–55.
 
Julian Stallabrass, Art Incorporated. The Story of Contemporary Art, Oxford 2004.
 
George Yúdice, The Expediency of Culture. Uses of Culture in the Global Era, Durham/London 2003.